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2013 der FAU Erlangen-Nürnberg

 

Kagbeni
Überblickskarte 2013

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Naturgefahren in Kagbeni
Baumhoer, Celia; Fleischmann, Regina; Grimm, Andreas; Straß,Johannes; Meier, Wolfgang

Im Rahmen der Feldforschungsarbeit mit dem Thema „Sozioökonomischer und ökologischer Wandel im mittleren Kali Gandaki Tal“ beschäftigte sich unsere Gruppe mit morphologischen Prozessen in hydrologischen Systemen in der Ortschaft Kagbeni. Während einer ersten Orts- und Flurbegehung konnte die Ufererosion der beiden die Ortschaft umgebenden Fließgewässer als vorherrschende Gefahr für die Siedlungs- und Nutzflächen im Bereich der Siedlung Kagbeni identifiziert werden.  Naturgefahr identifiziert werden. Die saisonal stark schwankende Wasserführung der Kali Gandaki ist mit einer saisonal schwankenden Erosionsleistung deren verbunden.
Um den rezenten Verlauf der Terrassenkanten der Kali Gandaki und des Zuflusses Dzon Khola zu erfassen, wurden diese mittels GPS vermessen (vgl. Abbildung 1). Zusätzlich wurden die vorhandenen Schutzmaßnahmen an den Fließgewässern und deren jeweiliger Zustand kartographisch und mit GPS-Koordinaten festgehalten.

Abb. 1: Kartierung der Terrassenkante von Kali Gandaki und Dzon Khola.

Foto: C. Baumhoer 2013.

Eine detaillierte Auswertung der erhobenen quantitativen Daten steht noch aus. Es konnte jedoch durch den Vergleich von erhobenen Daten mit existierenden Luftbildaufnahmen (Aufnahmedatum: 2005) festgestellt werden, dass es zu einer signifikanten Rückverlagerung der Terrassenkante entlang der Kali Gandaki gekommen ist. Auch am Zufluss Dzon Khola sind fluvial bedingte Erosionsprozesse deutlich erkennbar. Insbesondere landwirtschaftliche Nutzflächen sind dadurch gefährdet, was in einem eindeutigen Rückgang der dort situierten landwirtschaftlichen Nutzflächen sichtbar wird. Des Weiteren sind auch Gebäude gefährdet, die nahe an der Terrassenkante gebaut sind (vgl. Abbildung 2).

Abb. 2: Gefährdung von Gebäuden an der Terrassenkante der Kali Gandaki.

Foto: R. Fleischmann 2013.

Um einer weiteren Erosion entgegenzuwirken, ist es in den letzten Jahren zu einer verstärkten Implementierung von Schutzmaßnahmen entlang der beiden genannten Fließgewässer gekommen. Dazu zählen sowohl technische als auch biologische Schutzmaßnahmen. Als technische Schutzmaßnahmen sind hier der Bau von Betonmauern, Gabionen und Trockenmauern zu nennen (vgl. Abbildung 3).

Abb. 3: Technische Schutzmaßnahmen (Zementmauer, Gabione, Trockenmauer).

Foto: R. Fleischmann 2013.

Jedoch ist die tatsächliche Schutzwirkung dieser Mauern fragwürdig, da ein massiv verankertes Fundament im Untergrund fehlt und diese somit bereits vor der Fertigstellung leicht unterspült werden können (vgl. Abbildung 4).

Abb. 4: Unterspülung einer Zementmauer an der Kali Gandaki. 

Foto: R. Fleischmann 2013.

Die Pflanzung von Weiden (Salix spp.) gehört zu den biologischen Schutzmaßnahmen (vgl. Abbildung 5). Das ausgeprägte Wurzelwerk führt zu einer Fixierung des Untergrundes: Zum einen geschieht dies durch eine mechanische Stabilisierung durch die Wurzeln der Weiden, zum anderen durch eine biologische durch die Wurzelexsudate, die die Bildung von Bodenaggregaten fördern.

Abb. 5: Pflanzung von Weiden als biologische Schutzmaßnahme entlang des Dzon Khola.

Foto: R. Fleischmann 2013.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass eine Implementierung von Schutzmaßnahmen wichtig ist, um die Ortschaft Kagbeni und ihre landwirtschaftlichen Nutzflächen zu schützen. Jedoch muss diese an die jeweiligen Bedingungen vor Ort angepasst sein. Dies ist in Kagbeni allerdings oft nicht eingehalten worden, wodurch viele  Schutzbauten in einem schlechten Zustand sind und ihre Schutzwirkung somit hinfällig ist.

Eine ausführlichere Darstellung der Ergebnisse steht in diesem PDF zur Verfügung.

 

 
 
 
   

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